Schuhpflege – so bleiben eure Schmuckstücke lange schön

In so manchem Haushalt zählen die Schuhe zu den wirklich wertvollen Investments. Jedes Paar, das wir im Alltag gerne tragen, droht allerdings vom Zahn der Zeit betroffen zu sein. Hier in diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Frage, wie die perfekte Schuhpflege aussieht, mit der die verschiedenen Modelle über viele Jahre schön bleiben. So steht einem langen Einsatz nichts mehr im Wege.

Die Pflege beginnt mit dem Kauf

Ob wir dazu in der Lage sind, unsere Schuhe tatsächlich über einen langen Zeitraum gut in Form zu halten, das hängt stark von der Kaufentscheidung ab. Denn schon im Geschäft entscheidet sich, wie gut die Schuhe in Schuss gehalten werden können. Passt der Schuh so gar nicht zur Form des Fußes oder ist schlicht deutlich zu groß oder zu klein, wirkt sich dies auf den Zustand des Materials aus. An mehreren Stellen kann es zu klar sichtbaren Verformungen durch das Tragen des Schuhs kommen. Dazu zählen zum Beispiel Ausbeulungen entlang des Spanns, die sich nicht mehr ausgleichen lassen.

Auch im Hinblick auf die spätere Pflege ist es aus dem Grund wichtig, auf Form und Größe Acht zu geben. Ein perfekt sitzender Schuh wird durch den Fuß in seiner Form unterstützt und kann sich während der Tragezeit nicht verformen. Verschiedene Gebrauchsspuren, die sich ansonsten negativ auf das Erscheinungsbild ausgewirkt hätten, können auf diese Weise verhindert werden. Diese zeigen sich insbesondere bei Lederschuhen deutlich, sind aber auch bei Sneakern festzustellen. Wer zu kleine Schuhe kauft, wird das Material vor allem im Bereich der Zehen und der Fersen malträtieren. Demgegenüber können zu schmal gekaufte Schuhe dafür sorgen, dass sie ihre Form im Bereich des Fußballens verlieren.

Welche Kennzeichen deuten darauf hin, dass deutlich zu große Schuhe gekauft wurden? Ein typisches Anzeichen dafür sind dicke Falten, die sich quer über den Spann ziehen. Dadurch verteilen sich die Kräfte nicht mehr richtig über den gesamten Schuh und es kann zu Rissen kommen.

Den Schuh imprägnieren

Im Fachgeschäft wird nicht umsonst deutlich darauf hingewiesen, wie wichtig es für die Schuhpflege ist, den Schuh zu imprägnieren. Im Grunde genommen dauert diese Prozedur nur ein paar Minuten. Doch sie trägt dazu bei, vor allem Lederschuhe optimal zu schützen. Je rauer das Leder ist, desto unverzichtbarer ist dieser Schritt. Ein einfaches Spray genügt, um dem Material den optimalen Schutz zu geben.

Experten weisen regelmäßig darauf hin, dass das Imprägnieren der Schuhe nicht für die Ewigkeit gedacht ist und nur einen kleinen Teil der Schuhpflege ausmacht. In der Tat kommen viele Modelle schon imprägniert aus den Hallen der Hersteller. Doch dieser Effekt geht mit der Zeit verloren. Um sicher sein zu können, dass die Schuhe von Anfang an gut geschützt sind, sollten Käuferinnen und Käufer ihre neuen Schuhe am besten noch vor dem ersten Tragen kurz behandeln.

Die Wirkung des Imprägnierens

Was genau passiert nun beim Imprägnieren? Nicht nur in der kalten Jahreszeit ist kaum zu verhindern, dass die Schuhe in Berührung mit Nässe und Schmutz kommen. Bei natürlichen Materialien, wie zum Beispiel bei Leder, werden die Poren beim Gerben allerdings nicht ganz verschlossen. Sonst wäre die natürliche Atmungsaktivität der Schuhe nicht mehr gegeben. Diese offenen Poren sind wiederum dafür verantwortlich, dass die Schuhe nicht zu 100 Prozent wasserdicht sind, wenn sie im Alltag getragen werden. Auf die Dauer sorgt dies nicht nur für nasse Füße, sondern kann sich negativ auf die Farbe der Schuhe auswirken. Auch die Haltbarkeit der Schuhe kann dadurch verbessert werden, dass sie in einem kurzen Vorgang imprägniert werden.

Schuhe in fünf Schritten erfolgreich imprägnieren

Besonders mithilfe eines Sprays können Schuhe binnen weniger Augenblicke fachgerecht imprägniert werden und zur Schuhpflege beisteuern. Notwendig sind dafür nur die folgenden Schritte:

1. Testet das Spray an einer schlecht einsehbaren kleinen Fläche des Schuhs. Dies dient zur Überprüfung, ob das Mittel geeignet ist, um diesen Schuh ohne Fleckenbildung zu imprägnieren.

2. Geht nun ins Freie oder zumindest in einen gut durchlüfteten Raum, um dort den gesamten Schuh zu imprägnieren

3. Sprüht das Spray großflächig und mit einem Abstand zwischen 30 und 50 Zentimetern zum Schuh auf. Achtet darauf, dass wirklich alle Stellen behandelt wurden.

4. Wartet nach dem Auftragen einer Schicht für etwa 10 Minuten, damit diese leicht antrocknen kann. Dann ist es an der Zeit, noch ein bis zwei weitere dünne Schichten mit dem gleichen Verfahren aufzutragen.

5. Lasst die imprägnierten Schuhe am besten eine Nacht lang komplett trocknen. Jetzt sind sie fertig für den nächsten Einsatz.

Gerüchen vorbeugen

Ein weit verbreiteter Mythos betrifft die Notwendigkeit von Tragepausen. Tatsächlich sind viele der Meinung, dies würde nur Lederschuhe betreffen. Doch auch ein moderner Sneaker ist darauf angewiesen, dass er nicht rund um die Uhr am Fuß ist. Der einfache Grund dafür ist die Feuchtigkeit, der das Material beim Tragen im Alltag ausgesetzt wird. Alle Strukturen nehmen kleine Mengen von Fußschweiß auf. Dies wäre an sich kein Problem, wenn nach dem Ausziehen genügend Zeit bleibt, um die Feuchtigkeit wieder abzugeben. Doch wer nach wenigen Stunden Pause schon wieder in das gleiche Paar Schuhe steigt, nimmt dem Material diese Chance zur Regeneration.

Daher sind kurze, aber regelmäßige Tragepausen ein oft unterschätzter Weg, der zum besseren Erhalt der Schuhe beigetragen kann und auch zur richtigen Schuhpflege dazu gehört. Dadurch wird sehr effektiv die Bildung schlechter Gerüche verhindert. Zudem sinkt das Risiko, dass sich hässliche Schweißränder im Inneren des Schuhes zeigen, die selbst mit guter Pflege kaum mehr wegzubekommen sind. Umso mehr lohnt es sich, ein drittes, viertes und fünftes Paar Lieblingsschuhe für den Alltag bereitzulegen, sodass zwischen diesen Modellen ein regelmäßiger Wechsel stattfinden kann.

Das richtige Verhalten an Regentagen

Gibt es Tage, die besonders starke Gebrauchsspuren an den Schuhen hinterlassen? Ja, die gibt es in jedem Fall. Es sind in erster Linie die regnerischen Tage, an denen wir den guten Zustand unserer Schuhe aufs Spiel setzen und besonders auf richtige Schuhpflege achten müssen. Doch was lässt sich dagegen unternehmen? Ratsam ist zum einen, die Auswahl des Schuhwerks an solchen Tagen ganz genau zu überdenken. Ein regnerischer Morgen ist nicht der ideale Zeitpunkt, um zum Beispiel mit besonders wertvollen limitierten Sneakern vor die Tür zu treten. Vielmehr ist etwas Pragmatismus bei der Auswahl der Modelle gefragt. Zudem sollte ein Schuh im Fokus stehen, der der Feuchtigkeit besonders gut trotzen kann.

Nun kann es sein, dass sich der Wolkenbruch beim morgendlichen Verlassen des Hauses noch gar nicht andeutete. Trotz aller Vorsicht ist deshalb ein Paar sehr nass geworden. In dem Fall lässt sich der Schaden gut eingrenzen, indem die richtige Technik für das Trocknen der Schuhe angewendet wird. In ihrer Not möchten einige das Trocknen der Schuhe möglichst schnell erzwingen, indem sie diese auf eine Heizung stellen oder gar föhnen. Doch die starken Temperaturschwankungen schaden dem Material und entziehen diesem die Feuchtigkeit deutlich zu schnell.

Geduld ist deshalb gefragt, damit auch ein Tag mit viel Regen und Feuchtigkeit so gut wie spurlos an den Schuhen vorbeigehen kann. Hier empfiehlt es sich, die Schuhe innen mit einem möglichst saugfähigen Material auszustopfen. Dafür eignet sich zum Beispiel dünnes Zeitungspapier, welches vorher zusammengeknüllt wird. Anschließend reicht normale Zimmertemperatur völlig aus, um zum Trocknen der Schuhe beizutragen und sie schon bald wieder anziehen zu können.

Die richtige Lagerung

Die meisten unserer Schuhe benötigen wir nicht das ganze Jahr über. Stattdessen kommen sie zu einer bestimmten Saison zum Einsatz und verschwinden anschließend wieder im Schuhschrank. Wer seine hochwertigen Schuhe auch in dieser Phase keinem Risiko aussetzen möchte, der sollte sie möglichst luftig aufbewahren. Ein großer Fehler wäre es hingegen, die Schuhe luftdicht zu verschließen und beispielsweise in den Keller zu stellen. Das trägt nicht zu einer guten Schuhpflege bei. In einer solchen Box kann keine normale Luftzirkulation mehr stattfinden. Dies führt über kurz oder lang zur Bildung von Schimmel, der wiederum die Schuhe komplett unbrauchbar macht.

Doch wie sieht nun die richtige Lagerung für das schicke Paar sommerlicher Schuhe aus, die über die Wintermonate schlicht nicht benötigt werden? Einige Fachgeschäfte bieten zu diesem Zweck spezielle Beutel aus Baumwolle an, die sich für diesen Zweck eignen. Auf diese Weise sind die Schuhe am Aufbewahrungsort vor Staub und anderen äußeren Einflüssen gut geschützt. Trotzdem bleibt die Chance zur Luftzirkulation erhalten. Auf diese Weise wird es möglich sein, die Schuhe auch nach vielen Monaten der Lagerung wieder in einem guten Zustand aus dem Beutel zu entnehmen und sie mit Freude zu tragen.

Das richtige Set zur Schuhpflege

Neben unseren teuersten und schönsten Paaren können auch einfache Alltagsschuhe von guter Pflege nur profitieren. Was dafür notwendig ist, ist die richtige Ausstattung. Im Fachhandel werden verschiedene Sets angeboten, welche die Pflege der Schuhe erleichtern sollen. Doch womöglich sind im eigenen Haushalt vor allem Sneaker zu finden, während das Set auf die Pflege von klassischen Lederschuhen ausgerichtet ist. Daher kann es hilfreich sein, sich die kleine Schuhpflege-Box ganz einfach selbst zusammenzustellen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sie wirklich zu den vorhandenen Schuhen passt. Wichtig sind in diesem Schuhpflege Kontext zum Beispiel die folgenden Utensilien:

  • Die Pflege der Schuhe beginnt damit, den groben Schmutz zu entfernen. Dieser dürfte sich vor allem an der Sohle festgesetzt haben. Eine grobe Schmutzbürste ist dafür konzipiert, diesen pragmatisch und schnell zu entfernen.
  • Die Auftragsbürste ist dazu da, Pflegemittel auf der Außenhaut der Schuhe aufzutragen. Bei klassischen Lederschuhen kann so zum Beispiel die Schuhcreme in Position gebracht werden. Bei einem Sneaker ist die Auftragsbürste wichtig, um das Reinigungsmittel großflächig auf dem Schuh aufzutragen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um ein typisches Sneakershampoo handeln.
  • Gelegentlich kann die Auftragsbürste etwas zu grob sein, um in wenigen Augenblicken alle Stellen der Schuhe zu erreichen. In dem Fall bietet sich die Verwendung eines einfachen Baumwolltuchs an. Dieses kann flexibel an solchen Positionen eingesetzt werden.
  • Wer doch noch das eine oder andere Paar klassischer Lederschuhe besitzt, der kann auf eine Glanzbürste im Set nicht verzichten. Sie ist dazu da, um die wirklich feine Politur des Oberleders vorzunehmen. In diesem Arbeitsschritt wird nicht nur die Oberfläche glatt. Gleichzeitig können die Überschüsse der Schuhcreme von den Stellen entfernt werden, an denen etwas zu viel aufgetragen wurde.

Nach diesen Anwendungen stellt sich eigentlich nur noch die Frage, was mit den Schnürsenkeln geschehen soll. Besonders die weißen und aus Stoff gefertigten Schnürsenkel eines Sneakers behalten die schöne Optik des Neuzustands nicht allzu lange bei. Auch sie können mithilfe einer kleinen Bürste zunächst vom gröbsten Schmutz befreit werden. Anschließend ist es möglich, sie einfach in der Waschmaschine zu waschen und anschließend trocknen zu lassen.

Das richtige Aus- und Anziehen

So gewagt es auch klingt: Experten sind mit einem kurzen Blick in unseren Schuhschrank dazu in der Lage, die Technik zu rekonstruieren, mit der wir unsere Schuhe aus- und anziehen. Denn zu viel Bequemlichkeit ist einer der Hauptgründe, weshalb sich die Lebensdauer eines Schuhs verkürzt und dieser nicht mehr in dem Glanz erstrahlt, in dem er einst gekauft wurde.

Viele gewöhnen sich im Laufe der Zeit die Unart an, die Schnürsenkel gar nicht mehr zu öffnen. Die Schuhe werden nur einmal direkt nach dem Kauf gebunden, um im Anschluss nur noch schnell ein- und auszuschlüpfen. Dies mag im Alltag ein Weg sein, um Tag für Tag etwas Zeit zu sparen. Doch das Material des Schuhs wird dadurch besonderen Belastungen ausgesetzt. Denn bei jedem Anziehen der Schuhe werden diese in alle Richtungen etwas gedehnt, was sich über kurz oder lang beim Blick auf das Material bemerkbar macht. Auf diese Weise drohen selbst hochwertige Schuhe über kurz oder lang ihre Form zu verlieren. Der einfache Akt des Schuhebindens kann also von großem Wert für das Material sein.

Zusätzlich sollte stets ein Schuhlöffel für das Aus- und Anziehen der Schuhe bereitstehen. Wer auf diesen verzichtet, droht die Fersenkappe der Schuhe jedes Mal ein wenig nach unten zu drücken. Dies kann in diesem eigentlich stabil konzipierten Bereich des Schuhs für eine schnelle Faltenbildung sorgen. Auch an den Nähten zeigt sich deutlich, ob genügend Zeit für den Einsatz eines Schuhlöffels eingeplant wurde. Die zugegebenermaßen elegante Alternative, nämlich die Fußspitze des anderen Fußes als Hilfe zu benutzen, wird von Experten ebenfalls bemängelt. Denn auch dieses Verhalten sorgt langfristig für unschöne Kratzer im Material, die einem makellosen optischen Gesamtbild dann doch im Wege stehen können.